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von Sue Sikking
Lieber
Freund,
ich will Dir ein großes
Geheimnis verraten: Wenn Du diese Frage stellst, ist dies ein Zeichen dafür,
dass Du
bereit bist, die Antwort zu hören. Du bist bereit zu wissen, wer Du
bist und die Macht zu erkennen, die Du besitzt,
sonst könntest Du durch die
Antwort schockiert werden. Wenn ich antworte und sage, dass uns nichts zustößt,
was wir nicht durch Denken und Glauben in Bewegung gesetzt haben, sind
vielleicht viele Menschen entsetzt
bei dem Gedanken, dass sie persönlich bei
den Erlebnissen, die ihnen zustoßen, eine Rolle spielen. Wenn sich
gute Dinge
ereignen, glauben wir gerne, dass wir bei ihrem Zustandekommen eine Rolle
gespielt haben und
schreiben uns das Verdienst zu. Wenn aber unglückliche Dinge
geschehen, verneinen wir jeden Anteil daran.
Lasst uns die Dinge klar
betrachten. Nichts ist Zufall. Es gibt keine Wirkung ohne Ursache; Ursache und
Wirkung
sind ein Gesetz des Lebens. Wenn etwas geschieht, gibt es immer eine
Ursache. Wir gebrauchen die Kraft
unseres Geistes, um alles im Leben
hervorzubringen. Wir benutzen sie, um ein Heim herzurichten, um ein Geschäft
einzurichten, um eine Familie zu gründen, um unsere Kinder zu ihrem Leben und
zu ihrem Ausdruck zu erziehen
und vorzubereiten. Wir denken, wir planen, wir
experimentieren, wir nehmen an, wir verwerfen. Wir sind geschäftig,
mit unserem
Geiste ein Leben und eine Welt zu bauen.
Mit diesem selben Geiste
bitten wir um Niederlage, Fehlschlag, Sorge und Unglück und nehmen sie an. Du sagst:
„Ich bitte nicht
um diese Dinge.“ Aber Du tust es, unwissentlich tust Du es, weil Du an sie
denkst und Dir über sie
Sorgen machst. Sich Sorgen machen heißt, dass man etwas
immer wieder im Geiste bewegt, in Angst verpackt.
Wenn Du etwas Gutes planst
und baust, wendest Du es im Geiste hin und her, denn das ist ein Teil des
Schaffens
oder Hervorbringens. Die Planung, die Ordnung und Umordnung mit dem
Geiste sind in Wirklichkeit der
schöpferische Vorgang selbst. Die Tätigkeit des
menschlichen Geistes ist der schöpferische Vorgang, durch
den die Welt
hervorgebracht wird.
Wir bitten um das, was im
Leben nötig ist. In den Tätigkeiten des Bittens und Wünschens finden wir, dass
der
Prozess des Denkens die gewünschten Ideen hervorbringt. Dieses Denken und
Planen setzt eine Kraft in
Bewegung, die die Gedanken zu Dingen verdichtet,
Ideen zu konkreter Form und Träume zu äußerer Wirklichkeit bringt. Wenn wir
über etwas, das wir wünschen oder leisten möchten, nachzudenken beginnen, haben
wir das,
was gewünscht wird, empfangen und pflegen es. Wir haben den
unsichtbaren geistigen Prozess begonnen, der
hervorbringt. Betrachte die äußere
Welt. Alle Dinge in der Welt ‑ Häuser, Gebäude, Schiffe, Flugzeuge ‑ sind
durch
diesen stillen Prozess des Geistes zustande gekommen. Wir sehen das, wir wissen
das und doch setzen
wir dies nicht in Beziehung zu dem, was uns geschieht. Wir
müssen erkennen, dass alles durch den Prozess
des menschlichen Geistes zustande
kommt.
Ja, alles kommt auf diesem
Wege, selbst das, was Dich zu der Frage veranlasst: „Warum ist mir das
passiert?“
Nur Du weißt, was Du mit diesem „das“ meinst. Aber eins ist sicher:
Nichts kann zustande kommen, es sei denn
durch den Geist. Hier kommen wir zum
Kern der Sache in unserem Denken. Wir sagen: „Ich habe das nicht
hervorgebracht.“, „Ich habe niemals daran gedacht.“ und „Um dies hätte ich nie
bitten können.“ Aber wir tun es.
Wir bitten um viele Dinge im Leben, während
wir gar nicht erkennen, dass wir bitten.
Wir bitten, wenn wir uns
Sorgen machen. Ja, wir bitten und schaffen regelrecht, wenn wir uns sorgen. Wir
bitten
mit unseren Ängsten. Wir bitten mit unserem Hass. Wir bitten mit unseren
verletzten Gefühlen. Wir bitten mit
unserer Kritiklust und mit unseren
Verurteilungen. Mit ihnen bitten wir darum, dass die Dinge in unser Leben
kommen, denn wenn wir die schöpferische Kraft unseres Denkens auf sie richten,
geben wir ihnen eine öffentliche
Einladung, hervorzukommen. Wir bitten mit
unseren Meinungen und unseren Vorurteilen um Erlebnisse. Mit jedem
Tun unseres
Geistes bitten wir um alles, worauf wir diese vitale Kraft des Geistes richten
und nehmen es an.
Das ganze Weltall, das ganze
Leben reagiert auf den Geist des Menschen. Wenn Du voll Trauer bist, wendet
Dir
die ganze Welt ihre traurige Seite zu. Wenn Du glücklich bist, lacht die Welt
mit Dir. Du und nur Du kannst
das Tempo Deines Lebens und den Plan der Dinge,
die eintreten sollen, bestimmen. Wenn wir das nur einsehen könnten, dann
könnten wir die Vergeblichkeit von Sorge, Hass, Angst, verletzten Gefühlen,
Kritiklust und Verurteilung erkennen.
Wenn wir unsere Denkprozesse schulen
könnten, wenn wir unseren Geist so disziplinieren könnten, wie wir unsere Büros
und Wohnungen in Ordnung halten, wenn wir diesen schlafenden Giganten in uns,
unseren eigenen Geist, beherrschen könnten, dann würden wir den Unterschied im
Leben erkennen. Diese Kraft des Geistes, die unser wirkliches Eigentum ist, ist
so groß, dass sie uns befreien oder aber gefangen setzen kann.
Alles, was wir
sind, unser ganzes Sein, stellt sich schließlich auf unsere Gedanken und Worte
ein.
Wir erkennen nicht, dass wir
entsprechend unserem Denken eine Kraft in Bewegung setzen, wenn wir sagen:
„Ich
schaffe es nicht.“ oder „Die Zeiten sind schwer.“, „Das Geschäft geht schlecht.“
und „Der Staat schluckt
mein ganzes Geld.“ Wenn die Dinge schief gehen, wenn
unser Geld blockiert ist und alles zum Stillstand kommt,
lasst uns bedenken,
dass wir es befohlen haben, gedacht haben, vor der Familie und den Freunden
beklagt
haben, dass wir bei sozialen Zusammenkünften, gemeinsamen Mahlzeiten
oder beruflichen Sitzungen darüber gesprochen haben und es durch das Tun
unseres Geistes hervorgebracht haben.
Wenn wir groß genug und reif genug sind,
um zu sagen: „Irgendwie, wissentlich oder unwissentlich habe ich mir das selbst
zugezogen“, dann haben wir den Schlüssel, der uns befreit. Wenn wir es
hervorgebracht haben, dann können wir es auch ändern. Wenn wir die Krafthaben,
das, was hier ist, hervorzubringen, dann haben wir auch die Kraft, unseren Geist zu ändern und den Denkprozess auf etwas zu richten, das mehr Erfüllung
bringt und uns befreit. Wenn wir Unglück hervorgebracht haben, können wir
unseren Auftrag zurücknehmen. Wir können alle Dinge ändern. Wir können neue
Dinge in unser Herz, unseren Geist und in unsere Welt bringen.
Wenn wir .denken und sagen:
„Die Menschen mögen mich nicht.“ oder „Ich schaffe es nicht, zu gehen.“ oder
„Ich bin einsam, und niemand kümmert sich um mich.“ oder „Die Kinder besuchen
mich nie.“ oder „Ich versage
stets und es gibt keine Hoffnung für mich.“, dann
tragen wir unseren Anspruch vor und setzen den Plan fest.
Es wird so sein, wie
wir denken und fühlen. Die größte Erkenntnis von allen ist die, dass wir in
diesem Augenblick
die Kraft haben, diese Befehle, die wir ausgegeben haben, zu
widerrufen, und dass wir dann eine neue und
wunderbare Lebensweise in Bewegung
setzen können.
Wie machst Du das? Lerne es,
auf Dich selbst zu hören. Was sagst Du? Wenn Du daran denken kannst, wenn
Du
sprichst und denkst und fühlst, dass Du das, was Du denkst und worüber Du
sprichst, in Deinem Leben als
wirklich annimmst und dass Du die Bewegung in
diesem Augenblick auslöst, dann wirst Du herausfinden, warum
die Dinge so sind,
wie sie sind. Du kannst Dich fragen: „Ist es dies, was ich wünsche?“ Wenn es
das nicht ist,
dann räume ihm im Geiste keinen Platz ein. Lass es fallen wie
eine glühende Kohle. Lehne es ab, auch nur für
einen Augenblick im Geist etwas
anzunehmen, was Du im Leben nicht wünschst. Nimm Dir etwas zu lesen, zum
Nachdenken. Geh hinaus und spaziere durch die wunderschöne Welt, besuche
Freunde ‑ aber gib Dir keine
Mühe, etwas zu schaffen, was Dich beraubt und Dich
krank und furchtsam macht.
Du möchtest Liebe, Glück,
ein gutes Leben und Deinen richtigen Platz in dieser Welt. Lass mich Dir das
Geheimnis des Lebens verraten: Denke an diese Dinge. Was Du auch schon
hervorgebracht hast, die Dinge, die Du heute
besitzt, löse sie und gehe durch
alle Situationen, die Dir heute begegnen. Entschließe Dich, diese mächtige
Kraft
anzunehmen und Deinen Geist zu beherrschen. Wähle sorgfältig aus, was Du
denkst. Frage Dich: „Ist es dies,
was ich wünsche?“ Dann und nur dann solltest
Du es in Geist und Herzen tragen.